von ThorstenundSteffi »
Do 29. Jan 2015, 17:10
Hi,
es ist klar: Diese Frage und Diskussion polarisiert.
Denn: Die Frage ist nicht eindeutig zu beantworten (wurde hier schon geschrieben) und deshalb auch natürlich Debatte.
Gleich vorweg:
- Unser Haus ist tatsächlich gut von der Qualität her.
- Wir haben beim Ausbau das gemacht, was wir konnten, den Rest an Gewerken haben wir vergeben. Das war anstrengend genug
- Wir hatten das Technik Paket, haben Elektro (um viel Geld) selbst mit fachkundigem E-Meister und in Eigenleistung erweitert
- Würde ich / wir nochmal mit Massa bauen:
Schon bei der Frage fängt es an, schwierig mit der Antwort zu werden.
So wie es bei mir gelaufen ist eigentlich als Antwort: NEIN.
Aber:
Jetzt wo ich weiß wie es geht: Durchaus JA.
Hätte ich alle Überraschungen gekannt (Baurecht, u.v.m., das Forum hier zeigt alle Punkte regelmäßig auf, die Fragen kehren wieder): Dann hätte ich mich drauf einstellen können.
Dazu versöhnt mich die sehr gute Qualität des Hauses, das Preis/Wert Verhältnis ist okay.
Nun:
Die ständigen Überraschungen, die man in der Bauphase unvermittelt erlebt, rauben einem - wie ein Vorredner hier gut schrieb - jede physische und psychische Kraft und man sei danach "kur-reif". Stimmt! Man muss als Massa-Bauherr sehr viel tun, sehr viel wissen, sehr viel zusammenhalten, man braucht Kraft, Nerven, Verstand, Beharrlichkeit u.v.m.
Eine Ausbauanleitung alleine reicht nicht - Massa müsste m. Mn. nach besser angehende Bauherren informieren.
Warum hat man Angst davor? Selbst Laien bekommen es doch hin...irgendwie heute, mit mehr Plan: Wäre es besser und angenehmer. Ich habe mir viel angelesen und Tips hier bekommen, alles (teilweise gerade noch so) rechtzeitig.
Die Koordination von der Erbringung der Technik-Pakete (Massa-Sunb) mit Eigenleistungen (oder vergebenen Eigenleistungen) ist real eine Herausforderung (Termine, Verzögerungen, Verfügbarkeiten) - ich denke für eine Vielzahl von Bauherrn. So auch mir. Ich würde denke ich heute lokal die Technik vergeben, auch wenn die Sanitär-Installation bei sehr gut gemacht wurde.
Dies kam ja in der Debatte oberstehend auch klar raus: Der eine ist zufrieden, beim anderen lief es nicht.
Ich stimme "Kaiser" zu: Um so viel Geld muss das stets gleich bleibend gut funktionieren, Glück hat hier weniger zu suchen und sollte durch konstante Professionalität ersetzt werden. Hier hat Massa/DFH noch echt Potentiale. Denn der Hausaufbau (Rohbaukörper) ist stark standardisiert, das Ausbaugewerk schon weniger, die Koordination mit einem Ausbauhaus-Gewerk/Vorhaben: gar nicht). Hier braucht´s neue Ideen (Handwerker-Leistungs-Kapazitäten, flexiblere Termine etc.).
Vergleiche ich viele Häuser, die ich in den letzten Jahren so sah mit meinem kleinen DFH-Haus: Habe ich letztlich eine sehr hohe Qualität um einen angenehmen Preis erhalten. Das Haus von uns wie es steht, wäre anderswo gleich teuer oder teurer geworden. Ein Riesenvorteil wurde in der Debatte oben noch angesprochen: Man kennt jede Ecke. Jede Leitung. Jedes Kabel. Man weiß wie es gebaut wurde (und wenn man gut dabei war, weiß man auch, dass nirgendwo gemurkst wurde!!!!).
Jeder der sich die Frage des Thread Erstellers stellt muss sich also auf seine persönlichen Gegebenheiten, Zeit, handwerkliche Fähigkeiten, Arbeitshelfer (Freunde, Bekannte,....) genau reflektieren und sich fragen, ob er so ein Projekt durchziehen kann mit 99,9% Erfolgsaussicht, oder ob er Verantwortung zu Lasten von Preis und oder Qualität an Dritte abgibt.
Eine pauschale Antwort: Kann es hier nie geben. Jedes BVH ist unglaublich individuell in der finalen Ausführung.
Noch ein Wort zu Eigenleistungen: Diese Geschichte halte ich für übertrieben. Und für nicht ungefährlich, hier sollte keiner auf Kante finanzieren. Denn Zeit ist Geld.
Sowas funktioniert mit einem Team von ca. 10-15 Freunden / Verwandten / Bekannten, die aber dann echt leidensfähig sein müssen, über Monate (fachlich können sollten sie auch was). Dann macht das Sinn. Ist man alleine, wie ich (meine Frau kann nicht handwerklich arbeiten), würden Leistungen im Wert von sagen wir mal so 25T Euro "Eigenleistung" von einem berufstätigen Menschen im nötigen Umfang nur in ca. 1,5-2,5 - 3 Jahren erbracht werden können (7 Tage Woche / 52 Wochen pro Jahr, sprich jeden Feierabend danach im Haus bis in die Nacht, WE 12 h/Tag). Denn es ist dafür einiges zu tun, in dem Haus). Arbeiten alleine verlangsamen massiv, auch gestandene Handwerker fluchen dann... Ich würde beim Bau eines weiteren Massa-Hauses also sofort gleich den Ausbau durch 3.te einplanen. Wie ich im Bauherrenkreis hier erlebte (bei mir selbst in der Schluss-Phase, bei andern von Anfang an: So geht´s!!): Der Trockenbau ist preislich so im Keller, das sich die Eigenleistung hier weniger lohnt, als in der Vergangenheit.
Thorsten
PS:Mein Nachbar hier baut ein schlüsselfertiges Holzständerhaus. Nach einiger Nachhilfe über die Gegebenheiten hier (seinerzeit musste ich auch gucken, wo ich den Baustrom herkriege): Panik auf der Titanic im Bauvorhaben. Strom benötigt. Strom nicht da. Gibt nix. Naja: Denn das was ich seit 5 Monaten dem Nachbarn sage (Baustrom = Problem auf Deinem Grundstück) wurde nie reflektiert.
Habe das Problem gestern dann gelöst, in Eigenregie vor dem Hintergrund des in der Bauphase erworbenen Wissens.
Also: Wer glaubt, er baut mit Bauträger und ist problemfrei: Weit gefehlt. Hört man immer wieder. Und ich höre viel, denn ich habe einen riesigen Bekanntenkreis und Freundeskreis. Hausbau ist nie einfach.
Wenn man das alles mal gemacht hat, von vorne bis hinten, ist es eigentlich nicht so oo schwer. Von A wie "Aushub für Bodenplatte" (incl. Genehmigungen / Bau-Anzeigen) bis Z (wie zisch, ich mach mir ein Bier nach dem Einzug auf) liegen zwar echt 100erte Herausforderungen, aber die kann man lösen. All diese Punkte müssten in einen Katalog rein mit Vorschlag einer Lösung und Hotline bei Massa, wenn man was nicht verstanden hat.