Erfahrung mit Architekten

Erfahrung mit Architekten

Beitragvon cheops » Do 4. Jan 2018, 11:49

Hallo Forum,

ich wollte mich mal erkundigen, wie die allgemeine Erfahrung/Stimmung bezüglich der zugewiesenen Architekten bei Euch ist.

Zum Hintergrund: wir (und rund 50 andere Familien) bauen dieses Jahr in einem neu erschlossenen Gebiet kurz außerhalb von Berlin. Leider ist unser Grundstück nicht im besten Zustand und hat rund 1 Meter Höhenunterschied. Dies betrifft auch unsere Nachbarn.

Bei der Planung mit der Architektin wollte Sie von mir neben den üblichen Fragen auch wissen, auf welcher Höhe das Haus stehen soll. Da es mein erstes (und vermutlich auch letztes) Haus ist, hatte ich zu dem Zeitpunkt keine Ahnung davon und habe ihr auch gesagt, dass mich diese Frage spontan überfordert. Also hat Sie innerhalb einer Minute (Pi x Daumen) eine Höhe festgelegt. Da wir alle darauf achten müssen, dass unser Regenwasser nicht als Flutwelle beim Nachbarn landet, ist diese Entscheidung aus meiner Sicht höchst fragwürdig! Dem Bauamt ist dieser Punkt extrem wichtig. Hier hätte man doch im Vorfeld die Nachbargrundstücke einsehen müssen, um sich dem Höhenniveau anzupassen.... oder nicht?

Der Bauantrag wurde natürlich erstmal zurückgewiesen, weil die Angabe von benötigten Stützelementen nicht gemacht wurde. Daraufhin wollte die Architektin von mir, dass ICH diese Angaben in den Plan einzeichne! Abgesehen davon hätte man das doch wissen können/müssen, welche Angaben erforderlich sind.

Was habe ich mit der Planung zu tun? Meiner Meinung nach NICHTS! Ich bezahle dafür, dass sich Experten damit auseinandersetzen und für eventuelle Probleme eine Lösung finden und mir zumindest mögliche Optionen aufzeigen.

Habe ich einen Denkfehler? Erwarte ich etwa zu viel? Wie sind Eure Erfahrungen?

Danke/Gruß
cheops
 
Beiträge: 11
Registriert: Mi 9. Aug 2017, 21:17

Re: Erfahrung mit Architekten

Beitragvon netbuild » Fr 12. Jan 2018, 11:44

Hallo auch und willkommen,

also ich baue im Moment das City 04 mit Massa und bin bislang zufrieden mit dem Ablauf, wobei wir den Bauantrag vom Architekten noch nicht erhalten haben. Wir befinden uns noch in der Planungsphase und ich habe gerade den 3. Entwurf abgesegnet, deswegen kann ich noch nichts zum Bauantrag sagen.

Unser Verkäufer ist sehr nett und zuvorkommend, aber das ist auch seine Aufgabe. Wenn man als "Vertrieb'ler" arbeitet, muss man verkaufen. Er hat mich stets mit Informationen versorgt, mir zu allem vorab Kopien überlassen und sämtliche Dokumentationen mitgegeben. Natürlich spürte ich bei jedem Gespräch sehr diskret, dass er gerne abschließen möchte, aber das war für mich vollkommen normal. Seine Verkaufsmethoden würde ich als professionell bezeichnen und kann ihn eigentlich uneingeschränkt empfehlen. Es hängt natürlich auch immer ein wenig von der persönlichen Chemie ab, aber ich fühlte mich dort bestens aufgehoben. Es gab keinen Telefonterror, aber jedoch die typsischen Verkaufsstrategien und selbst nach Erhalt der Unterschrift war unser Verkäufer sich nicht zu fein, um uns eine Weihnachtskarte mit Glückwünschen zukommen zu lassen. Das hat mich sehr gefreut und zeigt, dass der Mann gerne ein nachhaltiges Geschäftsmodell betreibt :)

Das Architektengespräch war sehr nett und ich fühlte mich gut aufgehoben. Alle Änderungen und Wünsche (sofern möglich) wurden bislang sehr gut umgesetzt und kann mich daher nicht beschweren. Der Architekt war bislang sehr zuvorkommend, sehr höflich und ich komme weiterhin gut zurecht mit dem Büro. Also auch hier bislang nichts Neagtives zu vermelden. Den Bauantrag haben wir noch nicht erhalten, aber das wird wohl in den nächsten Wochen auf mich zukommen.

Zu deinen geschilderten Problemen kann ich sagen, dass da jetzt nichts dabei ist, was nicht auch bei einer konventionellen Bauweise hätte passieren können. Wir haben von 2012 bis 2014 unser Bürogebäude neu gebaut und hier kam es zu weitaus schlimmeren Problemen. Also kann ich dir hier Entwarnung geben...

Hier hätte man doch im Vorfeld die Nachbargrundstücke einsehen müssen, um sich dem Höhenniveau anzupassen.... oder nicht?


Nein, warum... Man kann natürlich schauen, wie es die Nachbarn gemacht haben, aber machen muss man das sicherlich nicht

Da wir alle darauf achten müssen, dass unser Regenwasser nicht als Flutwelle beim Nachbarn landet


Ich habe wirklich shon einige Gebäude bauen lassen, aber ich kann mit dieser Aussage nichts anfangen. Was meinst du genau?
netbuild
 
Beiträge: 103
Registriert: Mo 6. Mär 2017, 16:30

Re: Erfahrung mit Architekten

Beitragvon babydoom80 » Fr 12. Jan 2018, 14:55

die frage ist doch, welchen Niveau denn vorgeschrieben ist, gibt es einen Bebauungsplan, der die maximale Höhe des Gebäudes vorgibt.


Unsere Architektin war so ganz nett, aber ohne unsere recht gute Vorbereitung wäre das auch in die Hose gegangen.

Bei Massa ist der Architekt auch nur mit im Boot weil es so sein muss, Hilfe in welcher Art auch immer Fehlanzeige.
babydoom80
 
Beiträge: 1167
Registriert: Mi 5. Jun 2013, 20:04

Re: Erfahrung mit Architekten

Beitragvon DasSchaf » Sa 13. Jan 2018, 18:14

Unsere Architektin hat auf mich sehr kompetent gewirkt und bis jetzt eine gute Arbeit gemacht. Gerade werden die Unterlagen vorbereitet. Das Haus während des Planungsprozesses auch günstiger geworden. Das ist sicherlich unserer Verkaufsberaterin zu gute zu halten. Die Reserven sind großzügig geplant. Bis jetzt sieht es so aus als bleibt noch genügend Geld für eine PV Anlage über.
Bis jetzt bin ich mit Massa hoch zufrieden. Sie haben es sogar vollbracht ein unbebautes Grundstück in unserer Wunschlage aufzufinden.
Bis jetzt ist die ganze Abwicklung für mich ein "No Brainer". Alle Fragen wurden kompetent beantwortet. Um was ich mich allerdings demnächst kümmern muss ist der Hausanschluss.
DasSchaf
 
Beiträge: 67
Registriert: Mi 18. Okt 2017, 16:21

Re: Erfahrung mit Architekten

Beitragvon netbuild » So 14. Jan 2018, 14:06

babydoom80 hat geschrieben:Bei Massa ist der Architekt auch nur mit im Boot weil es so sein muss, Hilfe in welcher Art auch immer Fehlanzeige.


Muss er nicht, denn Massa könnte diese Arbeit auch übernehmen und mittels Bauingenieur alle zu erledigenden Arbeiten durchführen. Daher ist dieses Argument gänzlich falsch.

Es ist doch gut einen Architekten in der Nähe zu haben, der einem den Grundentwurf so anpasst, wie man es gerne möchte. Ich empfand das als sehr angenehm, die Wände noch verschieben und umplanen zu können. Auch das mir der Architekt noch ein paar Empfehlungen aussprach, war für mich sehr hilfreich - mehrere Augen sehen halt mehr, als nur die eigenen Beiden.

babydoom80 hat geschrieben:die frage ist doch, welchen Niveau denn vorgeschrieben ist, gibt es einen Bebauungsplan, der die maximale Höhe des Gebäudes vorgibt.


Was für ein Niveau meinst du? Ich kenne aus BP's und LBP's nur Traufhöhen, Sockelhöhe, Baulinien, Baugrenzen und Abstandflächen welche einzuhalten sind, jedoch keine Pflicht in welcher Höhe du die Bodenplatte anbringst. Im Normalfall achtet man darauf, mit einem Tritt aus dem Gebäude rauszukommen. Wie sich die Regenwasserverteilung beim Nachbarn darstellt, ist nicht Problem des eigenen Bauprojektes - wobei es mir ein Rätsel ist, was das eigene Haus mit dem Regen beim Nachbarn zu tun haben soll. Ob mein Haus dort steht oder nicht, ändert an den Wassermassen, die zum Nachbarn zulaufen würden, erstmal gar nichts.
netbuild
 
Beiträge: 103
Registriert: Mo 6. Mär 2017, 16:30

Re: Erfahrung mit Architekten

Beitragvon poltergeist0815 » Di 16. Jan 2018, 10:58

In meiner Gemeindesatzung steht drinnen wie weit die OK Keller bzw. Bodenplatte im Niveau zur Straße sein soll. Wir mussten wirklich ganz schön tief runter mit dem Loch...
poltergeist0815
 
Beiträge: 434
Registriert: Do 31. Mär 2016, 08:38

Re: Erfahrung mit Architekten

Beitragvon netbuild » Di 16. Jan 2018, 14:18

poltergeist0815 hat geschrieben:In meiner Gemeindesatzung steht drinnen wie weit die OK Keller bzw. Bodenplatte im Niveau zur Straße sein soll. Wir mussten wirklich ganz schön tief runter mit dem Loch...


Du meinst die Sockelhöhe...
netbuild
 
Beiträge: 103
Registriert: Mo 6. Mär 2017, 16:30

Re: Erfahrung mit Architekten

Beitragvon poltergeist0815 » Di 16. Jan 2018, 15:13

Nein, wirklich Oberkante von der Platte bzw. Kellerdecke (wenn unterkellert). Der vom LRA hat bei der SG-Abnahme extra nachgeschaut, dass die Endhöhe unter dem Limit ist.
poltergeist0815
 
Beiträge: 434
Registriert: Do 31. Mär 2016, 08:38

Re: Erfahrung mit Architekten

Beitragvon SvenPL » So 21. Jan 2018, 12:33

Also unser Architekt ist eine Katastrophe.

Wir hatten das Planungsgespräch am 24.11.2017 und haben dem Architekten komplett bemaßte Zeichnungen gegeben wie wir das Haus haben wollen. Die Pläne sind bis auf 1-2 Kleinigkeiten so auch umsetzbar.

Die Freigabepläne haben wir erst vorgestern also nach fast 10 Wochen bekommen und da sind so viele Fehler drin das könnte mein Sohn der in der dritten Klasse ist besser.

- Die Kostenaufstellung ist komplett falsch.
- Ein Fenster ist in der einen Ansicht drin und in der anderen fehlt es.
- Die Fallrohre sind je nach Ansicht an unterschiedlichen Positionen.
- Informationen zur Höhenlage des Gebäudes auf dem Grundstück fehlen komplett.
- Dinge wie Fenster SSK III oder elektrische Rolläden sind nicht eingezeichnet (woher soll ich da wissen das der die an den richtigen Fenstern eingeplant hat).
- In der Zeichnung für das OG fehlen Bemaßungen.
- Die Flächenberechnungen für die Räume stimmen nicht.
- Die Garage hat in einer Ansicht ein Tor in den anderen nicht.
- Eine Kopie des Planungsprotokolls haben wir bis heute nicht bekommen.

... und noch einiges mehr ...

So ist das mit unserem Architekten :evil:

Gruß Sven
SvenPL
 
Beiträge: 1
Registriert: Do 9. Nov 2017, 08:24

Re: Erfahrung mit Architekten

Beitragvon neuchristian » So 21. Jan 2018, 14:19

SvenPL hat geschrieben:Also unser Architekt ist eine Katastrophe.

Wir hatten das Planungsgespräch am 24.11.2017 und haben dem Architekten komplett bemaßte Zeichnungen gegeben wie wir das Haus haben wollen. Die Pläne sind bis auf 1-2 Kleinigkeiten so auch umsetzbar.

Die Freigabepläne haben wir erst vorgestern also nach fast 10 Wochen bekommen und da sind so viele Fehler drin das könnte mein Sohn der in der dritten Klasse ist besser.

- Die Kostenaufstellung ist komplett falsch.
- Ein Fenster ist in der einen Ansicht drin und in der anderen fehlt es.
- Die Fallrohre sind je nach Ansicht an unterschiedlichen Positionen.
- Informationen zur Höhenlage des Gebäudes auf dem Grundstück fehlen komplett.
- Dinge wie Fenster SSK III oder elektrische Rolläden sind nicht eingezeichnet (woher soll ich da wissen das der die an den richtigen Fenstern eingeplant hat).
- In der Zeichnung für das OG fehlen Bemaßungen.
- Die Flächenberechnungen für die Räume stimmen nicht.
- Die Garage hat in einer Ansicht ein Tor in den anderen nicht.
- Eine Kopie des Planungsprotokolls haben wir bis heute nicht bekommen.

... und noch einiges mehr ...

So ist das mit unserem Architekten :evil:

Gruß Sven



Das kommt mir alles bekannt vor und am Ende war es mal wieder keiner,
da wird es auf den Kollegen, Zeichner usw. geschoben.
Der Leidtragende ist wie immer der Bauherr, der wertvolle Zeit verliert.
neuchristian
 
Beiträge: 94
Registriert: Mi 11. Jan 2017, 21:41

Nächste

Zurück zu Bauvorbereitung



cron