Bodenaustausch oder Rüttelstopfverdichtung

Bodenaustausch oder Rüttelstopfverdichtung

Beitragvon MerkerSN » So 29. Nov 2015, 10:26

Hallo zusammen,

wir haben nun endlich unseren Bauantrag abgegeben und wollten uns nun Angebote der Tiefbauer einholen, um dann zeitnah mit allem starten zu können.

Leider ist laut Bodengutachten unser Boden sehr schlecht :cry: (Torf und Schlick) und er müsste entweder zwei Meter ausgehoben werden oder eine Rüttelstopfverdichtung müsste durchgeführt werden.

Ein Tiefbauer hat uns nun schon geantwortet und mitgeteilt, er würde uns lieber vorschlagen, das Rüttelstopfverfahren anzuwenden. Hierzu würden wir einen speziellen BG Tiefbauer benötigen. Der Bodenaustausch würde sich schwierig darstellen, da erst die Untere Wasserbehörde informiert werden müsste (wegen Grundwasser), wahrscheinlich eine Gewebeplane verlegt und alles mit speziellem Füllmaterial gefüllt werden müsste. Zudem würde es sehr schwer werden, überhaupt eine Deponie für den Torfboden zu finden.

Unsere Frage wäre nun, hat jemand von euch Erfahrungen mit der Rüttelstopfverdichtung und vor allem den Kosten hierfür?
Oder hatte jemand von euch auch einen so "schlechten" Boden und hat trotzdem einen Bodenaustausch vorgenommen und kann hier etwas über die Kosten sagen.
Kennt jemand vielleicht spezielle Tiefbauer für die Rüttelstopfverdichtung oder kann uns noch normale Tiefbauer empfehlen (wir wohnen und bauen in NRW; Kreis Viersen. Die Tiefbauer auf der NEW-Seite, die auch die Anschlüsse an die verschiedenen Netze vornehmen dürfen, haben wir bereits alles angeschrieben).

Vielen Dank euch!!!
MerkerSN
 
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Re: Bodenaustausch oder Rüttelstopfverdichtung

Beitragvon ThorstenundSteffi » So 29. Nov 2015, 11:35

Deine Frage ist unheimlich schwer zu beantworten.

Beide Verfahren dürften insgesamt nicht gerade sonderlich preiswert sein. Ihr müsst mit vielen tausend Euro Mehrkosten rechnen, so oder so.

Die Frage ist dann eher die: Welches Verfahren schafft die bessere, dauerhafte und sichere Gründung für Euer BVH?

Ich hatte bei unserem BVH einen sehr erfahrenen Tiefbauer, von dem ich auch viel gelernt habe. Der Mann kommt aus der Nähe von Unna, hat aber auch mein BVH hier in Velbert gemacht.

Der Mann ist wahrlich nicht ganz preiswert - auf dem Gebiet des Tiefbau jedoch auch wirklich sehr erfahren, extrem gut.
Vieles, was er durch vergleichsweise hohen Preis an Mehrkosten erzeugt hat, konnte durch seine gute Vorbereitung und Planung im Nachhinein gesehen auch eingespart werden. Deshalb empfehle ich den Mann mit gutem Gewissen weiter.

Ich bin davon überzeugt, dass er definitiv in der Lage sein wird, nach Klärung aller bei Euch real vorliegenden Fakten das entsprechend adäquate Verfahren und Vorgehensweise für die Gründung vorzuschlagen und durchzuführen.

Per E-Mail würde ich Euch auf Wunsch die Kontakt-Daten mitteilen.
Dann könnt Ihr klären, ob ihr zusammen kommen wollt.

LG
Thorsten
thorsten@moellerthorsten.de
ThorstenundSteffi
 
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Re: Bodenaustausch oder Rüttelstopfverdichtung

Beitragvon Steve83 » So 29. Nov 2015, 21:25

Die Rüttelstoffverdichtung die du hier beschreibst sind Rüttelstopfsäulen. Ähnlich wie bei der Tiefgründung (Ortbetonpfähle) werden Säulen aus Schotter hergestellt. Hier gibt es eigentlich nur eine Firma die solche Säulen herstellt (Keller Grundbau).

Der Kostenfaktor ist abhängig von der Anzahl, dem Durchmesser und der Tiele der Säulen. Es gibt zu den Rüttelstopfsäulen auch noch andere alternativen wie z.B. Bohrpfähle, duktile Gusseisenpfähle, der Preis hängt auch hierbei von Anzahl,Ø und Tiefe ab.

Am besten du lässt dir auf Grundlage des Lastenplanes und des Bodengutachtens Angebote von Spezialtiefbaufirmen machen.
Da ich selber in der Branche des Spezialtiefbaus arbeite kann ich dir auf Wunsch ein paar Firmen in deiner nähe nennen die solche Tiefgründungen anbieten.
Steve83
 
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Re: Bodenaustausch oder Rüttelstopfverdichtung

Beitragvon R2nijoma » Fr 12. Feb 2016, 12:56

Hallo MerkerSN,
ich hab das Thema erst jetzt gefunden. Mich interessiert aber rein beruflich, was daraus geworden ist.
Nach meinem Kenntnisstand machen die Baufirmen Rüttelstopfsäulen erst ab 5m mächtigen Schichten. Drunter schiebt man sich das Material nur Beiseite und der Verdichtungseffekt tritt nicht ein. Als Firma würde mir spontan Bauer Spezieltiefbau einfallen. Aber ich glaube sowas kleines wie ein EFH ist für die nicht interessant.
Wie Steve83 schons schreibt, gibt es Alternativen dazu, wobei ich bei Stahl so meine Bedenken hätte. Meines Wissens nach ist Torf immer etwas sauer. Da hält Stahl ohne Korrosionsschutz nicht lange. Selbst mit Beschichtung dürfte das nicht so einfach sein.
Nach dem was du so schreibst, wären eher Bohrpfähle oder Brunnen als Gründung geeignet. Das hat natürlich auch immer Auswirkungen auf die Kellerstatik und damit auf die Bewehrung.
Es wäre schön, wenn ihr mal schreibt, was daraus geworden ist.
Tschüß
Robert
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