Hallo Forum,
vor wenigen Wochen wurde bei uns die Sanitär-Rohinstalltion durch einen massa-Sub gemacht. Eigentlich waren wir sehr zufrieden, die Betreuung durch den Sanitär-Bauleiter im Vorfeld war wirklich sehr gut, er war immer erreichbar und sehr geduldig, egal wie blöd die Fragen waren, die man stellte. Auch die beiden Monteure, die unser Haus 2 Wochen lang in Beschlag nahmen, waren freundlich und höflich zu uns. Da haben wir gerne über die ein oder andere Energy-Drink-Dose, die nach ihrem Abzug im Haus liegen geblieben ist, hinweggesehen. Aufräumen müssen wir auch der Baustelle sowieso jedes Mal, also können wir auch die paar Dose wegmachen - wichtig war uns, dass die Arbeit gut gemacht wurde.
Je mehr Leute aber das Ergebnis dieser 2 Wochen sehen, desto weniger glauben wir, dass das von massa angebotene und von einem Subunternehmer ausgeführte Werk gut ist. Die verbauten Geräte sind Markengeräte, aber die Art und Weise, wie die Leitungen verlegt werden, ist leider nicht mehr Stand der Technik.
Bei uns kamen bei den Wasser- und Heizungsleitungen (wir haben keine FBH) sogenannte "Verteiler mit Einzelzuleitung" zum Einsatz. Das schreibt Geberit zu dieser Form vom Leitungskonstruktion:
Bei dieser Art der Leitungsführung wird jeder Verbraucher von einem Verteilerbalken mit einer separaten Einzelzuleitung versorgt. Diese Leitungsführung birgt ein hohes Stagnationspotenzial mit hohem Verkeimungsrisiko, zumal der Rohrleitungsinhalt einer stagnierenden Einzelzuleitung relativ groß sein kann. Auch hier kann nur durch regelmäßiges Öffnen der Entnahmearmaturen oder durch Zwangsspülmaßnahmen die regelmäßige Wassererneuerung sichergestellt werden
Quelle: http://www.geberit.de/de_de/target_groups/installer/building_with_geberit/competences/facebook_themenwoche_hygienische_trinkwasserinstallation/baustellentipps/leitungsfuehrung/leitungsfuehrungen.html
Nunja, da freut man sich gleich auf sein Trinkwasser. Und das in einem nagelneuen Haus... Wir haben einen bekannten GWH-Meister zu Rate gezogen, nachdem wir stutzig geworden waren. Sein Urteil über die Arbeit:
"Das war bis vor ein paar Jahren alles so üblich. Heute weiß man es einfach besser, aber viele machen es halt, 'weil das haben wir schon immer so gemacht'. Ich tippe auf mangelnde Fortbildung, keine Lust oder sonstwas."
Und weiter:
"Genauso sollten Kaltwasserleitungen nicht direkt neben Warmwasserleitungen geführt werden. Bei dir liegen immer abwechselnd warm und kalt, teilweise liegen die Leistungen sogar übereinander. Somit wird das kalte Wasser zwangsläufig erwärmt und das warme gekühlt. Kaltes Wasser muss KALT sein und warmes Wasser WARM. Außerdem ist die Dämmschicht zur Bodenplatte deutlich zu dünn ausgeführt."
Wow, das traf uns hart. Wir kämpfen seit Wochen damit, unser Haus entsprechend den neuesten Energiestandards auszustatten, wälzen uns in ekliger Dämmwolle, suchen mit an Paranoia grenzender Genauigkeit nach kleinsten Löchern in der Dampfbremse und dann kommt ein Subunternehmer - für den wir teures Geld bezahlt haben!! - und untergräbt unsere Bemühungen, indem er Leitungen so verlegt, dass wir unsere Bodenplatte mit dem teuren Gas heizen anstatt der Hütte?
Aufmerksam geworden sind wir auf die vielen kleinen Ecken und Kanten (oder sollte ich sagen "Misstände"?) in der Arbeit der Herren dadurch, dass der Verteiler im EG auf dem Boden verlegt wurde. Auf dem Rohfußboden. Bedeutet: Sobald der Estrich kommt, verschwindet dieser wichtige Knotenpunkt in unserem Wasser- und Heizungskreislauf auf nimmer Wiedersehen im Beton. Wartungsmöglichkeiten (Durchfluss messen, Einstellungen kontrollieren, Leckagen an den naturgemäß anfälligeren Anschlussstücken flicken etc...) gleich null... hmm... Auf Nachfrage beim Bauleiter des Subunternehmers hieß es dazu nur, dass der verbaute Verteiler einer wäre, der speziell zum Einbau im Estrich gemacht worden wäre UND dass er so tief liegen müsse, weil an der höchsten Stelle entlüftet werden müsse und die Heizkörper also die höchste Stelle einnehmen sollen...
Kann sonst noch jemand von einer problematischen Sanitärinstallation berichten? Gibt es jemanden mit Heizkörpern, bei dem der Verteiler auch in den Estrich verlegt wurde? Oder wurde bei den anderen der Verteiler in die Wand getan?
Ich würde in diesem Fall nicht direkt von Pfusch sprechen, aber es ist sehr enttäuschend zu erfahren, dass derart sorglos und "ach egal" mit den zukünftigen Häusern umgegangen wird von den Subs. Schade massa, sehr schade. Das ist nun schon die zweite Chance, die wir euch gegeben haben, nachdem sich ja bereits der Architekt nicht gerade mit Ruhm bekleckert hatte.
Ich erwarte ja nicht, dass der Innenausbau sich von selbst macht oder dass ihr euch um alles kümmert, denn schließlich bauen wir ein Ausbauhaus. Aber wenn wir eine Dienstleistung bei euch KAUFEN und BEZAHLEN, dann erwarten wird, dass diese einwandfrei ausgeführt wird und eben NICHT von uns überwacht werden muss.