Bodengutachten ein Witz

Bodengutachten ein Witz

Beitragvon Tompete » Mo 26. Nov 2012, 15:14

Servus miteinander,

hab vor kurzem unser Bodengutachten bekommen. Bin sicher kein Profi, aber auch nicht auf dem Schlauchboot hergekommen. Mein Nachbar, dem ich das Grundstück verkauft habe, hat gerade gebaut. Seine Bodenplatte wurde nach Aushub von ca. 80 cm gemacht - und er baut genauso groß, wie wir, allerdings Massiv.
Unser Gutachten schlägt einen Aushub von 1,9 m oder bauen auf Mini-Pfählen vor. Achja, nur zur Erinnerung, wir bekommen keinen Keller. Die unterste Schicht gehöre mit Schroppen, oder gesprengtem Fels gefüllt. Das hat bei uns kein Schwein, weil es kein Mensch braucht. Also muss es für viel (mein) Geld besorgt und hergefahren werden.

Er schreibt, das auf 1,7 m Tiefe Grundwasser kommt.
Als ich das Bekannten aus der Branche erzählt habe, dachten die, ich wolle sie auf den Arm nehmen. Einer fragte, ob das ein Fertighaus in Holzständer oder ein 12-stöckiges Parkhaus.

Kann mir jemand erklären, warum ich mir Ärger hausgemacht besorgen soll, indem ich (wissentlich) "ins Wasser" grabe, um dann mit schei.. Fels aufzufüllen.
Ich bin ziemlich sauer darüber, weil sich Massa natürlich darauf beruft (von wegen Gewährleistung).
Aber wer baut sich für fast-Kellerpreis ein atombombensicheres Fundament, in einer Bauweise, wovon in unserer Gegend noch nie jemand gehört hat.

Freue mich auf Rat von euch.
Danke
Tom
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Re: Bodengutachten ein Witz

Beitragvon Tompete » Mo 26. Nov 2012, 15:19

...hab was vergessen...
Ein Bekannter (er ist Bauleiter einer hiesigen Baufirma) sagte, ihm sei schon klar, warum der Unterbau so sein soll... um die seiner Ansicht nach "mickrige" Bodenplatte zu kompensieren.
Am Rand 30 cm - in der Mitte 20 und wahrscheinlich noch am Eisen sparen... dann ist alles klar...

Vielen Dank für eure Beiträge

Tom
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Re: Bodengutachten ein Witz

Beitragvon Brabbel » Mo 26. Nov 2012, 16:12

Hallo,

unser Bodengutachten war auch so berechnet das wir hätten 1,80 tief gehen müssen. Ich habe dann nochmal den Geologen angerufen und gefragt ob das wirklich sein muss. Ich möchte auch nur ein Haus darauf bauen.
Nach dem Gespräch sollten wir dann den kompletten Mutterboden abtragen plus nochmal bisschen zur Sicherheit. Wir haben dann meine ich 1 meter Erde entfernt und dann aber dieses aufgefüllt sowie höher damit das Haus natürlich auf der Angegebenen Höhe steht (Straße hat leichte Schräglage). Also der Mutterboden muss komplett weg und selbst wenn es nur 20 cm schicht wäre trotzdem 80 cm runter wegen Frostschutz.

Das mit der Bodenplatte wo Massa dann mit Eisen spart ist dummsülz.... sorry aber Glatthaar arbeitet super gut, mein Partner war den ganzen Tag dabei und total happy WEIL sie so toll gearbeitet haben.
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Re: Bodengutachten ein Witz

Beitragvon Tompete » Mo 26. Nov 2012, 16:35

Hallo Brabbel,

danke für deinen Kommentar.
Ihr habt den, der das Gutachten gemacht hat, darauf angesprochen und er kam dann mit einer Lösung, welche wesentlich weniger aufwändig, sprich teuer, kam? Auch nett...
Richtig verstanden...? Mutterboden abgetragen und dann ca. 1 m tief ausgegraben und verfüllt...?

Ich bin sicher, dass Glatthaar nicht pfuscht, aber es schien nachvollziehbar, dass weniger Beton und Eisen verwendet werden muss, wenn der verfüllte Boden einem Parkhaus herhalten würde.
Die 20 cm, meinte er, ist nicht viel... auch nicht für ein Holzständerhaus.

Darf ich fragen, wie teuer euch der Aushub kam...?.

LG aus New York

Tom
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Re: Bodengutachten ein Witz

Beitragvon Merrid » Mo 26. Nov 2012, 19:01

Hallo ,

mein Standpunkt ist- das es ein DIN Vorschtift gibt - wo beschrieben das jedes Haus ( Grundstück ) eine Bodengutachten braucht- des weiteren ist jedes Baugrundstück für sich zu betrachten ist. Es kann bei euch auch sein - das gerade da irgendwo eine Wasserader vorbei läuft - und dahher kommen diese Werte. Zur Bodenplatte ansich- wie wir damals die Statik bekommen haben, habe ich diese mal meinem Cousin weiter geschickt ( Prüfstatiker in Hessen) , wie beu euch anhesprochen- Rand 30 cm ( Spritzwassersockel) und reduziert auf 20cm - Und sowas bemessen tut sowas ein Statiker- und sonst keiner.

Er hat mir erklärt das die untere Lage - nur da verlegt wird wo eine tragende Wände hinkommen- die obere Lage als Rissbegrenzung des Betons- meistens eine q 188. Er hat mir auch gesagt das " schwimmenden Bodenplatte" mit dem Beton in der heutigen Zeit - auch ausreicht.
Ich denke jeder der sowas Ausführt egal welche Trupps oder Bauleute- müssen sich an die Statik halten- im Bodengutachten stehen ja auch Kennwerte drin KS 15000 Z.B das nimmt ein Statiker als Gründung.
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Re: Bodengutachten ein Witz

Beitragvon JochenS » Mo 26. Nov 2012, 19:29

Hi .
Also das mit dem Mutterboden abtragen ist völlig normal . Das dann noch ca 1 m tiefer Ausgebaggert wird um das ganze wieder Aufzuschottern ist auch normal wegen dem Frostfreien Unterbau der Bodenplatte. Hat auch den Grund das Sickerwasser nicht die Bodenplatte unterspühlt.
Aber wir haben bei kauf unsereres Grundstückes auf unsere Kosten ein Bodengutachten machen lassen . Nur hatten wir damals noch nicht das wissen von heute und konnten mit dem Gutachten nix anfangen .
Wie wir dann in die Bauplanung gekommen sind wurde von der Firma Massa noch mal ein Bodengutachten gemacht .
Erst der Architekt hat uns dann mal die beiden Gutachten erklärt und wir haben von zwei unterschiedlichen Bodengutachter fast das selbe Gutachten.
Die arbeiten alle nach den selben Richtlinien . Und ich bin Froh das sie so Gründlich wahren , sonst hätten wir wahrscheinlich in fünf Jahren nen nassen Keller und ein langer Rechtstreit vor uns.
Wir müssen laut beiden Gutachten mit einem WU Keller bauen (Weiße wanne) .

Also der Tipp : Spart nicht am Untergrund und der Bodenplatte, den wenn das versaut ist , schlimmsten Falls nicht tragfähig genug ist , könnt ihr Abreisen !!!

Lg Jochen
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Re: Bodengutachten ein Witz

Beitragvon PeeT » Di 27. Nov 2012, 10:40

Wir haben das selbe Problem, haben Bodenklasse 4 aber angeblich aufgeschütteten Boden, was allerdings nicht sein kann. Ist von Nachbarn die da seit 70 Jahren wwohnen bestätigt worden.

Sollen auch 1,70Meter ausbaggern.

Momentan ist das ganze bei Massa in klärung, mal sehen was be rauskommt.
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Re: Bodengutachten ein Witz

Beitragvon Brabbel » Di 27. Nov 2012, 12:46

Wir haben eine fläche von 14 x 14 m abtragen und aufschütten lassen damit auch die Garage und Terrasse festen Untergrund bekommen.
Im Bodengutachten stand wir müssten weiter runtergehen, da aber alle schockiert waren weil ja nur Haus ohne Keller gebaut wurde habe ich nicht aufgegeben und mir das Gutachten vom Geologen nochmals erklären lassen. Dieser sagte dann wenn wir den Mutterboden komplett abtragen und mindestens 1 meter Kies verdichten, sowie eine spezielles Vlies (ich komm gerade nicht drauf) verlegt wird sollte das völlig ausreichend sein.

Wir haben mit den Tiefbauern viel diskutiert, dreist gehandelt und die ganzen Erdarbeiten inkl. Zisterne setzen sowie Kanalanschluss haben uns gut 10000 Euro gekostet.
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Re: Bodengutachten ein Witz

Beitragvon belana » Di 27. Nov 2012, 14:02

@Brabbel

Geoflies, meinst du bestimmt.
Bei uns kam das Gutachten auf gut 1 Meter was ausgebaggert werden musste, im Endeffekt waren es aber 1,60 m. Weil der Boden von Elbauenschlamm durchzogen war, nur gerade an den Messstellen nicht. Unsere Nachbaren haben auch die Hände über den Kopf zusammengeschlagen, weil es bei denen nicht so war, nur haben die vor 30 Jahren gebaut, da waren die Vorschriften auch noch ganz anders. Sollte auch beachtet werden!!! Früher gab es gar keine Bodenplatten, da hat man Lehm verdichtet, hat auch gehalten... Aber der Untergrund ist etwas wo ich nicht sparen würde, da kommt man später NICHT mehr ran, alles andere kann man irgendwie ausbügeln, aber das Haus hochheben - geht nicht!
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Re: Bodengutachten ein Witz

Beitragvon Tompete » Sa 1. Dez 2012, 13:36

Hallo,

vielen Dank für eure Kommentare.
1 m lass ich mir ja wegen der Frostsicherheit eingehen, aber 1,9 m ist einfach ein Joke, weil ich dann ins Wasser komme und der Scheiß erst losgeht...
Bei aufgeschüttetem Boden wäre das was anderes, dieser ist "gewachsen" und ist, laut diverser Vor-Ort-Spezialisten, durch ausbaggern und dann wieder (wahrscheinlich mit genau meinem Aushub) auffüllen, nicht besser.
Da eh eine Druckbelastungsprüfung gemacht werden muss, sehe ich das Risiko als überschaubar an.

Merci vielmals
Tom
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