Erste Probleme mit den Nachbar...

[luna]

Hallo liebe Häuslebauer,

ich wollte Euch mal kurz unser "Problem" schildern, welches wir derzeit mit unseren zukünftigen Nachbar haben. Vielleicht ist ja jemand unter Euch, der mir einen Ratschlag geben kann. Ich versuche mich kurz zu halten....mal sehen, ob es klappt.
Unser Baugrundstück liegt in einer sehr engen Seitenstraße, in einer Sackgasse in 2. Reihe. Der Nachbar, der vor uns wohnt hat damals seine Garage direkt auf unsere Grenze gebaut, so das es wirklich verdammt eng ist, bei uns durch die Einfahrt mit größeren Fahrzeugen zu kommen, ohne über die Ecke von seinen Pflaster vor der Garage zu fahren. Mein Mann hat vor ein paar Wochen mal Schotter und Sand auf dem Grundstück abgeladen, da hat er es geschafft, den sein Pflaster nicht zu berühren, aber das ist wirklich Millimetersache.
Jetzt zum eigentlichen Problem.
Gestern waren wir bei all unseren Nachbarn, um Ihn mitzuteilen, das wir am Donnerstag mit den Erdarbeiten beginnen.
Als wir diesen besagten Nachbar Bescheid gaben, kam er mit raus und wir unterhielten uns noch einmal, wegen seiner "Ecke" von der Garageneinfahrt. Wir sagten Ihm, das wir ne Stahlplatte drauflegen mit Sand drunter, die Kante noch abstützen werden, für den Notfall, das wir wirklich mal mit dem LKW drüber fahren. Ja das ist Ihm auch Recht, aber dann gab er uns einen Vertrag mit irgendwelchen Paragraphen, den wir vorher unterschreiben sollen.
In diesen Vertrag steht drin, das er uns die Überfahrt der Garage nur für die Erdarbeiten genehmigt. Der Kran zur Hausaufstellung, sowie der LKW mit den Beton für die Bodenplatte, dürfen seine Einfahrt nicht berühren. Wir müssen entstandene Schäden durch eine fachgerechte Firma innerhalb 4 Wochen auf unsere Kosten beheben (das versteh ich ja noch)...Jetzt kommt der Satz, um den es mir am meisten geht in den Brief. Ich schreibe Ihn mal genau ab, wie er drin steht...

§2a Abwasserrohre
Unterhalb der im Rahmen des Überfahrtrechts betroffene Fläche verlaufen Abwasserrohre. Um auch etwaige, erst Jahre später auftretende Probleme zu vermeiden, haftet der Bauherr 10 Jahrefür eine einwandfreie Funktion der Abwasserrohre des Nachbarn bis zum Kanal. Die Ausführungen aus § 2 gelten hier analog.

Sollen wir sowas unterschreiben? Wir können doch nicht 10 Jahre für seine Rohre haften, wenn wir doch noch gar nicht wissen, ob wir überhaupt da drüber fahren. Jetzt unterschreiben wir das vielleicht, fahren nicht drüber und nach 8 Jahren hat der einen Wasserrohrbruch und wir sollen dafür haften? Wenn wir uns aber quer stellen, dann verbietet er uns es vielleicht ganz....ja und dann kommen wir vielleicht doch über seine Ecke und er bekommt das mit. Wir sind in einer absoluten Zwickmühle. Gibt es wirklich das Gesetz, das er uns 10!!! Jahre haftbar machen kann? Den sein Haus steht schon 25 Jahre, da kann doch immer mal was mit seinen Rohren sein. Und da hat er jetzt wahrscheinlich ein paar doofe gefunden, die Ihm das unterschreiben und er dann die nächsten 10 Jahre in Ruhe schlafen kann.

Sorry, jetzt ist es doch etwas länger geworden. Vielleicht hat jemand einen Tipp, was wir tun können.

Vielen Dank und einen schönen Sonntag Euch allen.
Lg

[JK970]

Hallo Luna,

Ich würde immer versuchen mich mit dem Nachbarn zu einigen.
Wir hatten letztes Jahr eine ähnliche Situation. Wir wohnen noch in 2. Reihe, mit schmaler Einfahrt und auf dem Grundstück vorne wurde abgerissen und neu gebaut. Das Pflaster wurde beschädigt und ich habe es ausgebessert. Den Dreck in der Einfahrt habe ich auch weg gekehrt. Die Medaille hat 2 Seiten. Ich habe die Kleinigkeiten geschluckt, weil ich keinen Ärger wollte.
Wenn Ihr unbedingt auf sein Grundstück mit Schwerlastverkehr müsst, dann haftet Ihr auch für Schäden.
Ich würde bedenken, dass noch viele Anlieferungen nach Tiefbau und Hausstellen kommen....
Doofe Situation für Euch...Ihr wollt nur gut und schnell bauen. Ich würde den Nachbarn fragen, was er über die gesamte Bauzeit mitmacht und wie Ihr es kompensieren könnt.
LG JK970

[luna]

Danke für Deine Antwort.
Wir wollen auch auf keinen Fall Ärger mit den neuen Nachbarn haben. Nur er stellt sich jetzt schon quer, das keiner auf sein Pflaster fahren darf, außer mein Mann jetzt bei den 2 Tagen Erdarbeiten. Und dafür sollen wir ja noch weitere 10 Jahre für seine Abwasserrohre haften. Ist das rechtens? 10 Jahre dafür verantwortlich gemacht zu werden, falls in den nächsten Jahren was kaputt geht?
Ich bin sowieso mal gespannt, wie der Kran in die enge Strasse reinkommen will. Wir haben das unserer Hausverkäuferin gleich am Anfang geschildert, das die Strasse klein und eng ist, sie meinte, das kriegen wir schon hin. Ich hoffe es

[babydoom80]

Unterschreiben würde ich da garnichts, ihr habt Leitungs und Wegerecht.

Alles mit Fotos dokumentieren und fertig. Nicht das er sich auf eure kosten irgendwas neu machen lassen mag.

[JK970]

Hallo Luna, es ist als Bauherr schwer zu akzeptieren, aber es ist sein Grundstück und sein Pflaster. Wenn auf der Ecke zum Beispiel sein Kanalschluss ist, könnte es im Extremfall zu Schäden kommen.
Es ist auch nicht seine Schuld, dass Eure Zufahrt beengt ist. Wenn Ihr keine Einigung findet, wird die gesamte Logistik teurer. Kleiner Bagger, kleine LKW, kleiner oder ganz großer Kran...
Ich würde mit ihm sprechen und jedes Zugeständnis annehmen. Die Rohre bekommen nur dann etwas ab, wenn z.Bsp. ein Kran-LKW direkt die Stütze drauf setzt. Der Nachbar wird wissen, wo der Kanal liegt....Stahlplatte drauf und gut.

[ECO2]

Unterschreiben würde ich da garnichts, ihr habt Leitungs und Wegerecht.

Alles mit Fotos dokumentieren und fertig. Nicht das er sich auf eure kosten irgendwas neu machen lassen mag.

Das heißt aber nicht, dass sie das Grundstück des Nachbarn nutzen dürfen...

Ich würde das mal einem Anwalt geben, der soll sich das durchlesen. Letzten Endes wird es vermutlich so weiter gehen wie es bisher angefangen hat. Schade eigentlich.

[luna]

Ja das wissen wir, das wir sein Grundstück nicht ohne Erlaubnis von Ihm befahren dürfen. Für Schäden würden wir ja auch haften. Es geht uns hauptsächlich nur darum, ob er uns einfach so die 10 Jahre aufs Auge drücken kann. Vorallem, er schreibt " der Bauherr haftet für seine Rohre, BIS ZUM KANALANSCHLUSS". Der liegt aber auf der kleinen Straße, die zu unserem Grundstück, aber auch zu den anderen Nachbarn hinführt. Das heißt, es fährt auch das Müllauto, der Schneeräumdienst oder vielleicht auch andere LKW´s zur Anlieferung für die Nachbarn. Der eine Nachbar gegenüber von uns hat auch vor 2 Jahren sein Haus aufgestockt und umgebaut. Da standen auch viele große Fahrzeuge in der Strasse. Da kann man uns doch jetzt nicht 10 Jahre dafür haftbar machen, das wir bei Schäden am Kanalanschluß dafür aufkommen müssen. Das kann 1. auch jemand anders verursacht haben und 2. liegt der Anschluß auf einer öffentlichen Straße. Ich hoffe ihr versteht, wie ich das meine.

[ECO2]

Wir alle verstehen was du meinst, aber das hilft ja nix. WIR müssen nicht mit deinem Nachbarn auskommen.

Eine Rechtliche Bewertung kann (vermutlich) keiner von uns abgeben....

[luna]

Hätte ja sein können, dass hier einer unter uns ist, der sich mit rechtlichen Sachen auskennt.
Ich habe den Vertrag jetzt meiner Tante zugemailt, die arbeitet beim Rechtsanwalt, sie will ihm das morgen mal zeigen.
Aber ich glaube wir haben uns jetzt schon so entschieden, dass wir den Vertrag nicht unter diesen Bedingungen unterschreiben werden, sondern wir lieber mit einem kleineren Lkw kommen. Da müssen wir zwar öfter fahren, aber kommen leichter auf unser Grundstück, ohne vielleicht sein Grundstück zu berühren.

[Sberk]

Hallo

Keine Verträge unterschreiben und bei der Zufahrt darauf achten das das Grundstück des Nachbarn nicht befahren wird.
sollte dennoch eine befahrung vorkommen seid Ihr nur für den momentanen Schaden haftbar und den muss der Nachbar erst mal nachweisen.

Solche Nachbarn kenne ich zu genüge.

Solch ein verhalten wird sich nie ändern und es wird immer Ärger geben. Ich mach sowas schon mit seit ich die Nachbarn kenne 3 Jahre.

Gruss