derKaiser hat geschrieben:Man bedenke, wir wohnen derzeit in einem EFH in Massivbauweise mit Gasbrennwerttherme (ohne Solar) und Baujahr so um die 2002 mit einer Wohnfläche von nur 114 m² und bezahlen derzeit ca. 90 € für Gas im Monat.
Eine schöne Diskussion hier.
Ganz davon ab, dass ich auch in so einer winzigen 110 qm Wohnfläche Holzbude mein zukünftiges Dasein fristen muss, was bei 2 Bewohnern die schon beinahe armutsverdächtigen 55 qm/Mensch bedeutet. Nach heutigem Gaspreis sind Kosten für Gas i. H. v. ca. 50,-/Monat prognostiziert. Im Jahresmittel. Seit Mai 2014 - der Inbetriebnahme Heizung - hat das Haus oder wir 33,5 Kubikmeter Gas verbraucht. Dürften so 17,- bis 18,- Euro sein. Davon sind sicher sensationelle 5,- Euro meinem beinahe oo Spieltrieb geschuldet (tolle Menüs in der Heizung!). Und jeder Ladevorgang Warmwasser sind auch 23 Cent......wenn die thermische Solaranlage nicht geht, weil wieder Sonnenfinsternis wegen Wolken war....
Die richtige Wahl der Heizungsart ist schwer zu finden. Sie hängt nicht nur von der Entwicklung der Energiepreise ab.
Wobei sich hier die Entwicklung der Strompreise in den letzten Jahren nicht günstig darstellte. Vor allem im Hinblick auf die sinkenden Beschaffungspreise sind nicht-proportional hohe Endverbraucherpreise entstanden, durch viele Faktoren (Markt, Politik). Die richtige Wahl ist individuell. Total.
Was einem Bekannten von mir mir seiner LWWP - die ab sagen wir 5 Grad nix anderes ist als eine komplizierte Elektroheizung - schon einen Strich durch die Kalkulation gemacht hat.
Es hängt viel vom umbauten Raum, der Art der Nutzung (Zahl Leute / berufliche Abwesenheit / Kinder .....) ab.
Seinerzeit habe ich auch überlegt: Hochrüsten auf KFW-55 mit dickerer Bodenplatte und WP statt Gastherme (hier war selbstverständlich eine Grundwasser-WP im Gespräch, keine LWWP, die Geräte sind für mich nach wie vor Luxus-Elektroheizungen im hiesigen meteorologischen Raum!)?
Bei unserem Nutzungsprofil (kinderlos, beide berufstätig) + Mickey-Mouse-Häuschen: Hätte sich - bezogen auf heutige Gaspreise - eine Einsparung von ca. 10-15 Euro pro Monat ergeben unter dem Strich gegenüber der Gastherme. Keine Rechnung, sei sie noch so schön, hätte hier einen "Businesscase" ergeben, der real gewesen wäre.
Somit ist es bei KFW70 und Gasbrennwert-Therme mit aktiver Lüftung (übrigens auch eine Art kleiner Wärmepumpe) und thermisch Solar geblieben.
Während die aktive Be- und Entlüftung noch real Sinn macht, ist das thermische Solar schon Spielerei, was den Mann (mich) erfreut. Drücken wir es positiv aus, also hoffen auf super Wetter, dann spielt so eine Anlage an ca. 200 Tagen/Jahr ca. 0,25 Euro pro Tag in die Kasse, abzüglich der Stromkosten für die Solarpumpe bleiben glatt so 0,18 im Sack. Die Anlage kostet ca. 5T Euro, über die Amortisationsdauer sollte man sich hier keine real sinnvollen Gedanken machen.
Egal: Ich habe Freude an dem Zeug und freue mich schon auf das nächste Frühjahr, wenn die ersten neuen Sonnenstrahlen positive Erträge an meinem Display anzeigen.
Und hätte ich genug Geld übrig gehabt, hätte ich auch ein KFW-40 oder noch besser-Häuschen gebaut.
Wenn das in der heutigen Zeit mit heutigen Preisen bei meiner Bau- und Lebenssituation mit keinem Businesscase untermauerbar wäre, aber Spaß macht´s, ehrlich.
Wer übrigens die Art der Wärme eines Ofens oder Kaminofens mag / schätzen gelernt hat, gibt auch gerne @Jens eine Stange Geld aus, um das genießen zu können. Ja, das kostet auch viel Geld. Es geht hier auch weniger um´s Heizen, wie oben dargestellt, ist das Sparpotential eh gering und Holz ist auch nicht billig. Wenngleich 3 - 4 Scheite um einen Euro das Haus von oben bis unten den Abend über aufheizen.....egal. Es ist pure Living: Für Leute / Menschen, die das einfach mögen. Es gibt welche, genauso wie welche die es nicht mögen. Davon ab, ein kleiner Faktor bei mir dabei hier: Auch wenn es keinen Strom gibt und kein Gas, weil Herr P. aus M. alles abdrehte: Mein Haus bekomme ich warm (Holz bekomm ich nämlich immer hier) und Strom habe ich auch, da ich im Besitz eines (nein mehrerer) Notstromaggregates bin.
Ach Leute: nicht gleich schimpfen. Eines hatte ich gekauft für den Garten früher, da gab es keinen Strom und das andere für den Flugmodellbau. Jetzt hab ich die Dinger eben und ..... wer weiss wozu sie gut sind. Modellbau mach ich weiter und die sichere Versorgung mit Strom in D hängt am seidenen Faden, ein Stromausfall ist gar nicht so unwahrscheinlich....
Ein Kamin macht auch gerechnet nie Sinn, aber er ist schön. Ein Kaminofen mit seiner direkten Strahlungswärme, dem Flackern der Flammen, gibt für Menschen die das mögen ein Wohlfühl-Gefühl ohne Gleichen, sprich das hat Charme. Man lebt übrigens nur einmal, wir (meine Frau und ich) wollen das so haben, auch wenn es betriebswirtschaftlicher Hochschwachfug ist, das Ding. Es macht uns Spaß, Holzkamin in der Holzbude....lach.
Spaß bei Seite und doch wieder ernst gemeint und fundiert:
Was ist sinnvoller: Das muss jede Baufamilie für sich selbst anhand der Situation und Nutzung und Budget beantworten. Gegebenenfalls mit Fachberatung!
Es gibt, gerade in der heutigen Zeit der Energiewende, hier meiner Ansicht nach keine pauschal richtige Antwort auf die Frage, vor allem nicht bei den schon sehr gut gedämmten Häusern von DFH liegt man eh schon auf einem guten energetischen Ausgangsniveau. Es gibt sehr viel Technik, die gut ist. Technik die sich rechnet und welche die sich rechnen könnte und welche die sich nicht rechnet (wohlgleich aber dem Techniker und Freund Spaß macht).
Wer Spaß an Technik hat oder das Geld übrig oder beides: Aufrüsten.....ansonsten eben gut wägen, gut wagen.
Beste Grüße
Thorsten