Fugen bei Fermacell/Gipsfaser

Fugen bei Fermacell/Gipsfaser

Beitragvon MacBroetchen » Do 11. Dez 2014, 11:11

Moin,

ich bin neu hier, lese aber schon lange mit und am Montag kommt endlich unser Haus.

Nun zur Frage, die zwar schon oft angesprochen wurde aber m.M.n. nie so richtig endgültig geklärt wurde. Darum würd ich hier gerne persönliche Erfahrungen hören bzw. "wie habt ihr es gemacht?".

In der aktuellen Aubauanleitung (Stand August 2012 :shock: ) steht:

Seite 49:
...4mm Fugen in den senkrechten Plattenstößen... (Gipsfaser, Giebelwand)

Seite 79:
...zwischen Gipsfaserplatten 4mm Abstand... (Gipsfaser, Innenwände)

Soll ich jetzt in den Giebelwänden senkrecht 4mm Luft lassen, an den Innenwänden überall 4mm und an den restlichen Außenwänden komplett auf Stoß? Das will mir irgenwie nicht in den Kopf.

Im Baustoffmarkt wurde mir auch gesagt, dass man (auch wenn es die untere von zwei Schichten ist) die Platten mit dem Fermacell-Kleber verkleben sollte, wegen Schallschutz und Co... :!: :?: :!: :?:

Auch Fermacell selbst verlangt den Kleber (lauf Website) aber das Zeug kostet ja ein Schweinegeld und ist natürlich nicht im Beplankungspaket mit dabei (zumindest nicht in der Menge, so wie ich das bei anderen Bauherren gesehen hab).

Wasn nu? Wie habt ihr euer Fermacell verarbeitet (Und die Knauf Diamant-Jünger, habt ihr verklebt?)?
Ich werd es bei der Übergabe nochmal beim Bauleiter ansprechen aber ich befürchte, der sagt wieder was anderes :lol:

So, das wär meine Frage.
Trotzdem ein Lob an das Forum und die ganzen fleißigen Poster, ihr habt mir schon viel Leid erspart^^
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Re: Fugen bei Fermacell/Gipsfaser

Beitragvon naf » Do 11. Dez 2014, 11:22

Fermacell einfach auf Stoß

Rigips Variokanten auf Stoß

Die restlichen Kanten von dem Rigips mit dem Vario-Hobel anfasen und dann auch auf Stoß.
Beim Spachteln dann in alle Rigips-Fugen die Glasfaserstreifen einlegen. Außenecken mache ich mit Knauf Kurt - der hat schon einen Knick in der Mitte.
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Re: Fugen bei Fermacell/Gipsfaser

Beitragvon JensK79 » Do 11. Dez 2014, 12:29

MacBroetchen hat geschrieben:
Wasn nu? Wie habt ihr euer Fermacell verarbeitet (Und die Knauf Diamant-Jünger, habt ihr verklebt?)?
Ich werd es bei der Übergabe nochmal beim Bauleiter ansprechen aber ich befürchte, der sagt wieder was anderes :lol:

So, das wär meine Frage.
Trotzdem ein Lob an das Forum und die ganzen fleißigen Poster, ihr habt mir schon viel Leid erspart^^


Bei einer doppelten Beplankung ist die erste Lage mit Fermacell Stumpf zu stoßen. Also ohne Fugen. Und das findest du in der Broschüre von fermacell. Zu beachten ist ein Versatz der Platten um 20 cm, kreuzfugen sind zu vermeiden.

Die Knauf Diamantplatte ist diesbezüglich nicht mit einer fermacell zu vergleichen. Da dort die Kanten als HRAK ausgebildet sind, sind diese zu verspachteln.
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Re: Fugen bei Fermacell/Gipsfaser

Beitragvon matthias300977 » Do 11. Dez 2014, 21:31

Uns was kann passieren, wenn man doch ne Kreuzfuge im Fermacell hat? machmal konnte ich das nicht vermeiden? Der Bauleiter hat das auch gesehen und hat nichts gesagt. Gibt es da auch ne fachliche Erklärung für? Bei Rigibs kann ich das ja verstehen, um lange Risse in Farbe und Spachtelmasse vermeiden zu können.
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Re: Fugen bei Fermacell/Gipsfaser

Beitragvon Luga » Do 11. Dez 2014, 21:57

Versetzte Fugen sorgen für Stabilität der Wand. Die erste Lage ist dafür noch wichtiger, als die zweite, da die zweite (Rigips) ja daran befestigt wird. Wir mussten zwar auch mal mit einer halben beginnen, aber dadurch ließen sich die Kreuzfugen sehr gut verhindern.
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Re: Fugen bei Fermacell/Gipsfaser

Beitragvon JensK79 » Do 11. Dez 2014, 22:33

Luga hat das ja bereits gut geschildert.

Bei kreuzfugen wird die Wand nicht stabil und die Kräfte werden nicht auf die Wand verteilt sondern übertragen sich punktuell in die 2. Lage Beplankung, oder bei Gipskartonplatten in den Wandbelag. In deren Folge können Risse entstehen die nicht zu reparieren sind weil dort ständig die Kräfte wirken.

Bei Mauerwerk ist es dementsprechend. Nicht umsonst wird Mauerwerk in Verbänden angelegt.

Das heißt jetzt aber nicht, das bei EINER Kreuzfuge eine Mauer einstürzt. Trotzdem sollen sie vermieden werden.


Dem Bauleiter ist das völlig egal, massa gibt ja keine Gewährleistung wenn du den Innenausbau nicht über massa machst....
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Re: Fugen bei Fermacell/Gipsfaser

Beitragvon derKaiser » Mo 15. Dez 2014, 14:15

Es wurde bereits alles gesagt, so denke ich

Ich kenne mich zwar nicht mit Fermacell aus, da ich mich nicht damit befassen musste. Denke aber auch, dass wenn diese nur als erste Lage ausgeführt werden, es egal ist ob man auf Stoß setzt oder 4mm Fuge lässt. Die Kreuzfuge sehe ich da auch eher kritisch.

Was aber viel wichtiger ist, dass die Gipskartonplatten nachher auch in die Holzständer geschraubt werden müssen und nicht einfach nur in die Fermacellplatten. Natürlich auch hier mit Versatz zur ersten Lage.


naf hat geschrieben:Außenecken mache ich mit Knauf Kurt - der hat schon einen Knick in der Mitte.


Auf die Außenecken würde ich keinen Kurt nehmen, sondern Aluschienen oder spezielle Papierbänder (mit Metalleinlage). Oder meinst du vielleicht die Innenecken und Decke / Wandanschluss?
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Re: Fugen bei Fermacell/Gipsfaser

Beitragvon JensK79 » Mo 15. Dez 2014, 14:20

derKaiser hat geschrieben:
Was aber viel wichtiger ist, dass die Gipskartonplatten nachher auch in die Holzständer geschraubt werden müssen und nicht einfach nur in die Fermacellplatten.


Das ist nicht richtig. Besteht der Unterbau aus Fermacell, werden die Gipskartonplatten mit 20mm Schrauben drauf geschraubt.
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Re: Fugen bei Fermacell/Gipsfaser

Beitragvon naf » Mo 15. Dez 2014, 15:21

derKaiser hat geschrieben:Auf die Außenecken würde ich keinen Kurt nehmen, sondern Aluschienen oder spezielle Papierbänder (mit Metalleinlage). Oder meinst du vielleicht die Innenecken und Decke / Wandanschluss?

Ich meine die Innenecken ;)
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Re: Fugen bei Fermacell/Gipsfaser

Beitragvon Staufenberger1982 » Mo 15. Dez 2014, 15:23

Jens hat das fachlich sehr qualifiziert erklärt.
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