kamin einbauen

kamin einbauen

Beitragvon baukasten » Di 16. Dez 2014, 16:07

Hallo,

ich möchte mir einen Kamin nachträglich einbauen. Platz ist genug vorhanden, unser Wohnzimmer ist 30 m2 groß. Ich weiß aber noch nicht so genau, was für einen Kamin ich nehmen soll. Ich habe hier gelesen, dass man mit wasserführenden Kaminenöfen Energie einsparen kann. Ist der Einbau überhaupt sinnvoll, weil die wasserleitungen neu verlegt werden müssten. Sprich würdet ihr einen wasserlosen oder wasserführenden Kamin empfehlen? Ich habe schon einige Blogs gelesen und wollte mal eure Meinung einholen :)
baukasten
 
Beiträge: 1
Registriert: Do 9. Okt 2014, 16:22

Re: kamin einbauen

Beitragvon ThorstenundSteffi » Di 16. Dez 2014, 17:30

Ich weiß nicht, ob die Einsparung bei so einem Haus so gewaltig ist.

Kenne andere Bauherrn, wo die Häuser schon länger stehen, die liegen bei KfW-70 wie ich es auch habe bei ca. 45 Euro / Monat im Jahresschnitt für Gas (Heizung+Wasser, incl. Zählergebühr).

Meine Hochrechnung (ich logge immer mit) beläuft sich aktuell auf 650 cm^3 pro Jahr. Das kann man umrechnen....ca. 58 kWh/qm/a incl. Warmwasser. oder absolut ca. 7.500 kWh/Jahr. Davon schätze ich, sind ca. 10% für Warmwasser, wenn man hoch greift. Also so 50 Euro/Jahr...., ich denke eher weniger.

Maximal brauchen gem. EnEV dürfte das Haus 70 kWh/qm/Jahr an Primär-Energie-Zufuhr. Milde Winter, wie in den letzten Jahren, führen natürlich zu weniger Verbrauch. Jedenfalls sind die Angaben von Massa absolut realistisch.

Wir haben auch einen Austroflamm-Kaminofen. Das ist sehr gemütlich. Seine Mindestleistung ist ca. 2kW, seine P_max = ca. 9kW.

Das Haus benötigt so wenig Heiz-Energie, dass es selbst auf kleiner Stufe im EG sehr sehr warm wird......der Ofen kann das ganze Haus spielend heizen.

Sprich: Den kann man nicht durchlaufen lassen. So viel Warmwasser wirst du damit also nicht produzieren können. Die Stimmung und Wärme, die so ein Ofen bereitstellt, sind für mich persönlich jedoch unvergleichlich schön.

Ich habe dann über die Brennwerte von Holz überschlägige Rechnungen angestellt und festgestellt: Selbst wenn ich das Holz preiswert erhalte, ist das Heizen mit Gas ähnlich teuer. Da ich derzeit noch keine Lagermöglichkeit habe und vergleichsweise kleine Mengen kaufe, ist das Heizen mit dem Ofen teurer, als das Heizen mit Gas.

Wie Du siehst, wird sich der Aufwand für die Wasserleitungen nicht sonderlich schnell amortisieren können.
Damit reisst Du nix.....das Geld kannst Du anderweitig besser und sinnvoller investierten, in meinen Augen.

Liebe Grüße
Thorsten

PS: Hier sieht man auch, wie dünn die Luft dann beim Energie-Einsparen wird.
Ein KFW-55 braucht ca. 78% der Energie eines KFW-70. Statt sagen wir 50,-Euro pro Monat hätte ich dann ca. 39 Euro/Monat Heizkosten. Die Mehrkosten für die KFW-55 Variante hätte ca. 15-17T betragen gem. Massa+Bank (WP, dickere Bodenplatte, Notwendigkeit der FBH und so weiter). Das kann man weiter treiben....KFW-40, Null-Energie-Haus, Plus-Energie-Haus.
Während mit jedem Schritt die Begeisterung des Technik affinen Menschen exponentiell steigt, steigt aber auch mit jedem Schritt der Bau-Preis......Von KFW-70 auf Null-Energie Haus liegen ca. roundabout 45-75T Euro....Grob geschätzt, je nach dem, was man macht. Einspar-Potential gegenüber KFW70 = max. ca. 50 Euro / Monat nach heutigen Preisen (oder anders gesagt, ca. 40 ct/qm/Monat). Mit den 50,- bekommt man das selbst heute nicht sinnvoll finanziert. Ich hätte es gemacht....mit mehr EK. Nur aus Spiel-Trieb....

Allerdings sind die Mehrkosten schon von KFW-70 auf 55 dann mit 11,- Euro pro Monat nur auf lange Sicht zu finanzieren....weshalb die Bank auch klar sagte: Machen wir nicht, Herr Thorsten, so gerne sie die Technik auch hätten...

Übrigens: Eine LWWP mit Warmwasser-Bereitung hat eine Jahresarbeitszahl von etwas unter 3 (eher 2,5) Man kann anhand der Werte also sehr genau ausrechnen, was man an Strom brauchen wird, wenn man so eine WP betreibt. Recht schnell stellt man dann fest, dass bei *heutigen* Strom- und Gaspreisen die LWWP im gleichen Bereich liegt oder sogar teurer ist, als eine Gas-Heizung. Lohnt sich also nur, in Verbindung mit einer Solar Anlage. Sehr interessant wird die Sache mit der WP erst, wenn ich dann WWWP baue (Tiefbohrung oder dergleichen) + 7-9kWp Solar-Anlage. Das ist allerdings auch nicht billig, hat aber dann Chancen auf eine sinnvolle Amortisation über 25 Jahre und ist natürlich technisch gesehen ein Leckerli.
ThorstenundSteffi
 
Beiträge: 322
Registriert: Do 30. Mai 2013, 08:53

Re: kamin einbauen

Beitragvon ChRe » Mi 17. Dez 2014, 12:00

Hallo Throsten,

danke für die sehr interessante Rechnung. Auch wir hatten uns mit dem Gedanken getragen, einen wasserführenden Kamin einzubauen. Auch wenn es nur Überlegungen waren und wir bereits vorher eher zu nein tendiert haben.

Aber einen normalen Kamin lohnt es sich immer zu haben. Abgesehen von der Atmosphäre schafft es immer auch ein wichtiges Stückchen Autonimie vom Weltmarkt, vor allem, wenn man in ländlichen Gegenden baut und der zugang zu Brennholz relativ einfach ist.
ChRe
 
Beiträge: 552
Registriert: Di 11. Feb 2014, 13:11

Re: kamin einbauen

Beitragvon ThorstenundSteffi » Mi 17. Dez 2014, 16:26

ChRe hat geschrieben:Aber einen normalen Kamin lohnt es sich immer zu haben. Abgesehen von der Atmosphäre schafft es immer auch ein wichtiges Stückchen Autonimie vom Weltmarkt, vor allem, wenn man in ländlichen Gegenden baut und der zugang zu Brennholz relativ einfach ist.


Gerne geschehen.

Übrigens: Die Unabhängigkeit respektive Möglichkeit, auch bei Gas-Ausfall das Haus noch Notfall-Mäßig beheizen zu können, war auch für mich mit ausschlaggebend, in den Kamin zu investieren.
Selbst wir hier im bergischen Land / Nähe Ruhrpott haben viele Wälder und Zugang zu Brennholz ist hervorragend möglich.

Im Januar bekommt unser Haus sogar noch eine 2*3,25 kWp Solar Anlage mit kleinem Puffer Speicher. Autonomiegrad Strom >= 50%. Rest Ökostrom mit 10 Jahren Preisgarantie. Ist eine neue Form von Energieversorger, der sowas anbietet. Invest-Kosten für mich: 0,0 Euro!

Total Cost of Ownership ist gleich hoch wie Strombezug über die Stadtwerke. Aber wir sind ein Stück autonomer.

Liebe Grüße
Thorsten
ThorstenundSteffi
 
Beiträge: 322
Registriert: Do 30. Mai 2013, 08:53

Re: kamin einbauen

Beitragvon Aliraza351 » Mo 5. Jan 2015, 19:34

Die Entscheidung liegt bei dir. Aber mal ganz ehrlich.

Die Duschwand hängt nicht an den dübeln, testking 117-102 exam sie wird in der Seite gehalten.
Mir Würden M4 reichen bei jeweils 5 befestigungspunkten
Aliraza351
 
Beiträge: 1
Registriert: Mo 5. Jan 2015, 19:26


Zurück zu Innenausbau