Na ja, bei uns läuft die auch bei den jetzigen Temperaturen tagsüber auf Stufe 2 und heizt das Haus nicht groß auf, weil die Frischluft vorgekühlt wird.
Das ganze funktioniert nämlich auch umgekehrt
KeLa hat geschrieben:Dieses angesprochene Zusatzmodul kenne ich nur von Zehnder Lüftungsanlagen. Pluggit hat nur die Erdwärmetauscher im Programm.
Bei Zehnder wird einfach ein Klimamodul (Kompressor mit Kältemittel und Wärmetauscher) auf die eigentliche Lüftungsanlage aufgesetzt. Der Preis lag wie bereits erwähnt um die 2.000€. Schaut man sich einmal das Diagramm der Kühlleistung (Laborwerte) an wir einem sehr schnell klar: "Damit ist eine Kühlung des Hauses nicht möglich". Es fehlt alleine der passende Luftstrom, die Temperatur der Zuluft wird absichtlich höher gehalten um eine Kondensation der Umgebungsluft an den Luftleitungen zu vermeiden.
Bei einer Aussentemp. von ca. 35°C mit 59% rel Luftfeuchte werden nach dem "Klimamodul" noch 22°C in die Wohnräume geblasen. Bei einem Gesamtvolumenstrom von < 200cbm/h für das ganze Haus ist der Kühleffekt genauso wirksam wie Homöopathie. Zudem fallen noch Stromkosten (ca. 0,8kW/h) für den Klimakompressor an.
Erdwärmetauscher können die Aussenluft auch nur max 10°C herunter kühlen bzw. im Winter vorwärmen. Hierzu muss aber ein entsprechendes Gefälle zum Haus hin verlegt werden und man kann den Erdwärmetauscher (vergrabenes Luftrohr) nur in Kombination mit einem Keller verbauen. Schließlich soll anfallendes Kondenswasser im vergrabenen Rohr auch abfliessen.
Für einen Soleerdwärmetauscher ist eine entsprechende Pumpeneinheit (ca. 2.000€) und eine Tiefenbohrung von mind. 50m erforderlich.
Es ist richtig das die kühle Abluft aus dem Haus die warme Zuluft von draussen etwas herunter kühlt. Nur sind es im Haus 23°C und draussen 30°C werden trotzdem ca. 25°C als Frischluft zugeführt. Ob ein Sommerbypass Sinn macht um nachts mit der kalten Aussenluft die Wärmerückgewinnung zu umgehen und somit direkt die kühlere Aussenluft ins Haus zu blasen? Nein macht auch keinen Sinn weil die Volumenströme der Lüftungsanlage einfach viel zu gering sind. Besser ist es nachts alle Fenster auf zu machen.
Viel Interessanter wäre es die schwüle warme Aussenluft zu entfeuchten und dann ins Haus zu pusten. Da geht es aber schon los. Mit einem Erdwärmetauscher ist die Temperaturdiffernz zu gering das hier die die Luft ordentlich entfeuchtet wird. Bei dem Zusatzgerät von Zehnder könnte es klappen.
Thematik Schimmel:
Es ist normal (laut Aussage Pluggit) das sich bei einigen Geräten (Modellabhängig) auf dem Abluftventilator ein Schimmelfilm bilden kann. Diese Aussage wurde mir ebenfalls vom Passivhausistitut Darmstadt bestätigt.Dieser Schimmelfilm tritt aber nur in den Wintermonaten auf. Hintergrund ist der, dass der Abluft Gerätefilter vor dem Wärmetauscher nur ein G4 (G für Grob) Filter ist, dieser etwas Feinstaub durch lässt welcher sich auf dem Abluftventilator niederschlägt. Bedingt durch anfallende Kondensation im Wärmetauscher kommt es bei einigen Geräten dazu das etwas Kondensat angesaugt wird. Feinstaub auf dem Abluftventilator + Kondensat = Schimmel.
Reinigungskosten für das komplette Lüftungssystem belaufen sich auf mindesten 500€ je nach Aufwand und Umfang der Anlage. Eine Reinigung des kpl. Systems wird alle 5-10Jahre empfohlen.
Was die aktuelle EnEV zur Lüftung sagt weiß ich nicht. Ich weiß noch nicht einmal welche EnEV aktuell gültig ist. Ich kann nur sagen das wir nach der EnEV 2009 gebaut haben. Hier war lediglich ein Lüftungskonzept vorgeschrieben. Wie dieses aussieht war nicht näher beschrieben.
Da aber für die ganze Energieeinspar Kacke auch Hilfsenergien für Umwälzpumpen und Lüfter mit einberechnet werden sowie Wärmeverluste durch die Lüftungsanlage, denke ich mal das der Unterschied zwischen einem Haus mit bzw. ohne KWL nicht so groß ausfallen wird. Schließlich fallen auch mal eben um die 300kW/h an Stromkosten für die Lüftung p.a. an welche mit auf den Energiebedarf je qm Wohnfläche umgelegt wird. Dann hat die Lüftung einen Wärmerückgewinnungsgrad von ca. 60% (ohne Kondensation), anders ausgedrückt: es gehen alleine im Wärmetauscher ca. 60W je Stunde an Wärmeenergie flöten. Das mach auf angenommene 150 Tage Heizsaison (Okt. - März) 216kW Wärmeverlust im Wärmetauscher.
Wenn ich noch mal baue dann ohne KfW und ohne den ganzen Ökomist wie Solarthermie und Lüftungsanlage. Das Kostet alles Geld und bringen tut es nichts. Im Winter wenn ich das WW benötige kommt von der Solarthermie nix. Dafür kann ich jetzt heißes Wasser verkaufen weil ich dieses im Überfluss habe. Also ein schlechtes Geschäft weil keine Sau in der Arktis einen Badeanzug braucht.
Für die Sommerreifen Saison wo auch die Solarthermie etwas bringt spart mir dies 0,3cbm Gas pro Tag. 180 Tage x 0,3cbm Gas = 54cbm Gas oder 34€ abzgl. der Stromkosten für die Umwälzpumpe. Dem steht aber ein Anlagenpreis von > 4.000€ entgegen und Wartungskosten sind da auch nicht einberechnet.